Geschichte des Sozialdienst katholischer Frauen e.V.

Der Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. ist ein Sozialverband von Frauen in der Kirche. Er ordnet sich dem Deutschen Caritasverband zu und unterhält eine eigene Bundeszentrale mit Fachreferaten in Dortmund. Seine Entstehung ist vor dem Hintergrund der Frauenbewegung des 19. Jahrhunderts zu sehen.

Im Jahr 1899 gründete die spätere Zentrumspolitikerin und Reichstagsabgeordnete Agnes Neuhaus in Dortmund einen Verein, um gefährdeten und in Not geratenen Frauen und Mädchen in dringenden Notlagen zu helfen. Zusammen mit anderen engagierten katholischen Frauen sorgte sie dafür, dass in kürzester Zeit in ganz Deutschland Ortsgruppen entstanden. Agnes Neuhaus schaffte eine zukunftsfähige Struktur für ein breites Netzwerk professioneller sozialer Arbeit, in dem bis heute Hauptamtliche und Ehrenamtliche zusammenarbeiten.

Die rund 130 SkF Ortsvereine sind in einem Gesamtverein zusammengeschlossen, desen Zentrale ihren Sitz in Dortmund hat.

Auf der Homepage des Gesamtvereins finden Sie Informationen zu Fachthemen sowie aktuelle Presseerklärungen.

Chronik des Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Mainz

Der SkF e.V. Mainz begeht 2021 sein 100-jähriges Jubiläum. Der Verein wurde seit seiner Gründung ausschließlich durch Frauen geführt.

Die Vorsitzenden im SkF e.V. Mainz

1921 - 1928                    Frau Rechnungsrat B. Abt

1928 - 1930                    Frau Geheimrat Maria Helm

1930 -                             Frl. Metten

1945 - 1963                    Frau Dr. Elly Eibel

1963 - 1964                    Frau Klara Becker

1964 - 1993                    Frau Annemarie Schlechtriemen

1993 - 2009                    Frau Inge Schilling

2009 - 2022                    Frau Gabriele Hufen

2022 -                             Frau Hildegard Eckert

Die Entwicklung im SkF e.V. Mainz

1921

Gründung der Ortsgruppe Mainz durch Agnes Neuhaus

Eingliederung in die Fachorganisation Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder, Zentrale Dortmund

1927 61 tätige, 69 unterstützende Mitglieder
1929

Einstellung einer hauptamtlichen Fürsorgerin

Einrichtung eines Durchgangsheims in einer Privatwohnung

1933

Kauf des Hauses Wallstr. 11

Zerstörung des Hauses während des Kriegs und Verlust vieler Unterlagen

1955 Eintrag ins Vereinsregister beim Amtsgericht Mainz unter „Katholischer Fürsorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder (VR 1070)
1964

Vereinsarbeit unter schwierigen Bedingungen, keine eigene Dienststelle

Nach Überlegungen zur Auflösung des Ortsvereins Unterstützung durch Kardinal Volk und Caritasdirektor Otmar Weiß

1968

Namensänderung in "Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Mainz"        

Verstetigung der Beratung für Frauen, insbesondere Schwangerenberatung

Teilnahme im Arbeitsausschuss § 218 StGB Hilfe für werdende Mütter in Not- und Konfliktsituationen

ab 1985

Umzug in die Emmerich-Josef-Straße

Ausbau der Beratungsangebote, Hilfen für Kinder, Betreuungen, Vormundschaften

1996 Übernahme der Trägerschaft für das Frauenhaus Mainz mit Beratungsstelle
2000

Erzwungener Ausstieg aus der gesetzlich geregelten Schwangerschaftskonfliktberatung mit Beratungsschein

Verstärkung der Angebote im Rahmen der allgemeinen Schwangerschaftsberatung und neue Projekte durch Bistumsförderung „Netzwerk Leben“

2002

Einrichtung der Babyklappe

Projekt "Aktion Moses" (Beratung für Frauen in höchster Not, in und nach der Schwangerschaft)

2003

Umzug des SkF mit den ambulanten Beratungsdiensten und der Lern- und Spielstube in das Haus "Römerwall 67"

Start "Interventionsstelle Mainz" (Beratung bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen und Stalking) in Kooperation mit der Polizei Mainz

2012 Die Lern- und Spielstube wird als soziale Brennpunkt-Kita in den Kindertagesstätten-Bedarfsplan der Stadt Mainz aufgenommen
2013 Das Zentrum des SkF e.V. Mainz "Haus Römerwall 67" wird in HILDEGARD HAUS umbenannt
2014

Erweiterung der Schwangerschaftsberatung um „Frühe Hilfen“

Einrichtung der "Koordinierungsstelle Familienhebammen"

Errichtung der SkF-Stiftung „MenschMainz“

2015 Eröffnung der Wohngemeinschaften für Flüchtlingsfrauen und ihre Kinder

Heute bietet der SkF e.V. in Mainz mit dem HILDEGARD HAUS, dem Frauenhaus und den Wohngemeinschaften für Flüchtlingsfrauen zentrale, dringend notwendige Hilfen für Frauen und Familien, die Rat, Begleitung oder Schutz suchen.